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Urlaub am Bauernhof mit Verantwortung – Biosicherheit im Tourismus Maul- und Klauenseuche (MKS)

Ein Urlaub auf dem Bauernhof bietet Naturverbundenheit, authentische Einblicke in die Landwirtschaft - und die Begegnung mit Tieren. Damit dies auch in Zeiten von Tierseuchen sicher bleibt, ist Biosicherheit eine gemeinsame Aufgabe von Betrieben und Gästen.

Schon einfache Maßnahmen wie Desinfektionsmatten, Hinweisschilder oder das Vermeiden von Stallbesuchen ohne Schutzmaßnahmen können helfen, Krankheitserreger fernzuhalten und Tierbestände zu schützen.

Diese Seite informiert über praktische Biosicherheitsmaßnahmen, enthält Anleitungen - und zeigt, wie Gastfreundschaft und Verantwortung Hand in Hand gehen können.

Kühe am Bauernhof

Was ist MKS

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Rindern, Büffeln, Schweinen, Ziegen, Schafen, Kameliden (wie z.B. Kamele, Lama und Alpaka) und anderen Paarhufern. Auch wildlebende Paarhufer, wie Rehwild, Rotwild, Schwarzwild, Antilopen, Giraffen können sich infizieren. Pferde sind für MKS nicht empfänglich; eine Infektion des Menschen (bei beruflich exponierten Personen) kann gelegentlich auftreten, führt aber in der Regel nicht zu einer Erkrankung.

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) gilt als eine der ansteckendsten Viruserkrankungen und kommt in der Türkei, im Nahen Osten und in Afrika, in vielen Ländern Asiens und in Teilen Südamerikas nach wie vor endemisch vor. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, deren Produkten (z. B. Milch, Fleisch, Samen) und Ausscheidungen oder kontaminierte, unbelebte Objekte (Schuhe, Kleidung, Transportfahrzeuge etc.). 

Eine Behandlung erkrankter Tiere ist nicht erlaubt. Empfängliche Tiere auf dem betroffenen Betrieben müssen gekeult werden. Auch alle Kontaktbetriebe werden untersucht und Tierbewegungen zurückverfolgt. Danach folgen umfangreiche Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. 

In Österreich ist die MKS zuletzt 1981 aufgetreten, in Deutschland handelt es sich bei dem Ausbruch im Herbst 2024 um den ersten Ausbruch seit 1988. Im Jahr 2001 kam es zu einem großen Seuchenzug in Großbritannien mit Folgeausbrüchen in anderen europäischen Ländern. Der Schaden ging damals in die Milliarden. Seit Herbst 2024 ist MKS in unserern Nachbarländern aufgetreten, zuletzt in Deutschland, dann in Ungarn und der Slowakischen Republik, grenznah zu Österreich.

Erreger

Sehr widerstandsfähiges Virus; wird von erkrankten Tieren mit Speichel, Milch und Blasenmaterial ausgeschieden. Virus überlebt bis 15 Wochen in Futter und Abwasser, mehrere Jahre im Tiefkühlfleisch

Einschleppung und Übertragung

Direkte (von Tier zu Tier) und indirekte Übertragung (über Fleisch, Milchprodukte, Schlachtabfälle, Küchenabfälle, Dung, Gülle, Abwasser, Staub, Schmutz, Schuhwerk, Kleidung, Nagetiere usw.).

Verlauf

Meist erkrankt ein Großteil des empfänglichen Tierbestandes (Rinder,Schweine, Schafe, Ziegen). 2 ‐ 7 Tage nach der Ansteckung kommt es zu Krankheitserscheinungen. Kennzeichen sind 1 ‐ 2 Tage Fieber, Blasenbildung (Maulschleimhaut, Zunge, Zitzen und im Klauenbereich), Hin‐ und Hertreten, Lahmheit, häufiges Liegen, Schmatzen und Speicheln. Schweine und Schafe erkranken überwiegend an den Klauen, MKS bei Ziegen unscheinbar. Selten Todesfälle (bei Jungtieren häufiger).

Zu ähnlichen Symptomen (meist jedoch ohne Blasenbildung) kommt es auch bei anderen Erkrankungen!

Diagnose

BEI VERDACHT AUF MAUL-UND KLAUENSEUCHE INFORMIEREN SIE UMGEHEND DIE ÖRTLICHEN BEHÖRDEN UND EINEN TIERARZT.

Biosicherheit am Bauernhof und Umgang mit Besucher:innen

Es ist entscheidend, Gäst:innen die vorbeugenden Maßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS) klar und verständlich zu erklären und sie für die gemeinsame Verantwortung gegenüber den Tieren zu sensibilisieren. Auch Kinder lassen sich gut dafür gewinnen – wenn man ihnen kindgerecht erklärt, warum aktuell besondere Vorsicht und Rücksicht gefragt sind, damit die Tiere, etwa im Streichelzoo, nicht krank werden.

Wenn Veranstaltungen oder Hofführungen geplant sind, gilt: Ein Verbot besteht derzeit nicht, jedoch ist es wichtig, alle Sicherheitsvorgaben konsequent einzuhalten und Stallbereiche zu meiden. Insbesondere bei Tierkontakt sollte auf Händehygiene geachtet und der direkte Kontakt eingeschränkt oder begleitet werden. Bei den Sicherheitsmaßnahmen stehen das Wohl der Tiere und die Existenzsicherung des Betriebs im Mittelpunkt – und dafür haben die allermeisten Gäste volles Verständnis.

Weitere Informationen

Ein Musterschreiben vor einem geplanten Aufenthalt finden sie hier.

Plakat zum Aufhängen im Betrieb in mehreren Sprachen (Deutsch, Englisch, Polnisch, Ungarisch, Tschechisch, Rumänisch, Slowakisch und Kroatisch) finden sie hier zum Download.

Information zur MKS Allgemein, zur Lage, gesetzlichen Grundlagen, Maßnahmen etc.

Information für Tierärzt:innen

Information für Jäger:innen

Information für Landwirt:innen, Transporteur:innen, Schlachthofbetreiber, Bürgermeister:innen etc.