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Tollwut

Aktuelles zur Tollwut

Seit September 2008 wird Österreich als frei von Tollwut anerkannt: Österreich erklärt sich frei von Tollwut. Dieser Erfolg ist das Ergebnis strenger Impf- und Kontrollmaßnahmen.

Im September 2023 wurde erstmals Fledermaus-Tollwutvirus bei einer Breitflügelfledermaus in Österreich bestätigt. Die durch Fledermäuse verursachte Tollwut wird nicht durch das klassische Rabiesvirus verursacht, sondern durch verschiedene andere verwandte Lyssaviren. Da die Fledermaustollwut ein eigenständiges Infektionsgeschehen darstellt und nicht mit der terrestrischen Tollwut in Zusammenhang steht, bleibt Österreich weiterhin frei von Tollwut.

Das betroffene Tier war bereits im Juni in der Auffangstation der Fledermausrettung Österreich gestorben. Bei weiteren 55 aktuell untersuchten Fledermäusen wurde kein Fledermaus-Tollwut-Virus festgestellt.

Fledermäuse attackieren weder Menschen noch Haustiere, selbst wenn sie Tollwut haben. Allerdings können sie zubeißen, wenn sie berührt werden. Die sicherste Vorbeugung gegen Fledermaus-Tollwut ist: Nicht ohne entsprechende Fachkenntnis und Schutz berühren! Das gilt besonders bei Tieren, die tagsüber im Freien gefunden werden, die flugunfähig sind, oder auffälliges Verhalten zeigen.

Was ist Tollwut?

Tollwut ist eine Viruserkrankung, die durch das Tollwutvirus verursacht wird. Der Erreger wird über den Speichel eines infizierten Tieres meist über eine Bisswunde übertragen. Betroffen ist das zentrale Nervensystem, die Ausscheidung des Virus erfolgt über den Speichel infizierter Tiere. Es kommt zu schweren neurologischen Symptomen, einschließlich Lähmungen und Aggression. Sobald Symptome auftreten, ist Tollwut fast ausnahmslos tödlich. Allerdings kann eine rechtzeitige Tollwutimpfung die Krankheit verhindern, wenn sie unmittelbar nach beispielsweise einem Biss verabreicht wird.

Das Tollwut-Virus ist weltweit verbreitet. Besonders häufig kommt die Krankheit in Afrika, Asien und in weiten Teilen Südamerikas vor. Der Erreger gehört zur Famile der Rhabdoviren und zur Art der Lyssaviren. Das Wirtsspektrum umfasst Säugetiere und den Menschen. Das Tollwut-Virus hat hohe Affinität zu den Nervenzellen und verursacht eine Encephalitis bzw. Encephalomyelitis.

Symptome

  • Prodromalstadium: kann leicht übersehen werden, verändertes Verhalten, Scheu, Nervosität, Gereiztheit, Schluckbeschwerden, Speichelfluss, Hydrophobie (Abscheu vor Wasser); Dauer etwa drei Tage.
  • Excitationsstadium: die Unruhe steigert sich und die Tiere zeigen zunehmende Aggressivität und beißen zu, wodurch die Infektionsgefahr steigt. Man spricht von „rasender Wut", wenn dieses starke Erregungsstadium im Vordergrund steht.
  • Paralysestadium: kurz vor dem Tod kommt es zu Lähmungen der Gesichtsmuskulatur und der Rumpf- und Gliedmaßen-Muskulatur. Herrschen die Lähmungserscheinungen vor, spricht man von „stiller Wut".
  • Die Krankheitsdauer beträgt ein bis sieben Tage; die Infektion endet in der Regel tödlich.

Bekämpfung

Die Tollwut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Eine prophylaktische Impfung gegen die Tollwut ist für Mensch und Tier möglich. Ein Verbringen von Hunden, Katzen und Frettchen im Reiseverkehr ist nur mit aufrechtem Impfschutz möglich.

Jeder Verdacht auf Tollwut muss der Amtstierärztin oder dem Amtstierarzt gemeldet werden. Eine sichere Diagnose kann nur am toten Tier gestellt werden.

Tiere (Hunde und Katzen), die einen Menschen gebissen haben, müssen zweimal im Abstand von 10 Tagen tierärztlich untersucht werden.

Beim Verdacht auf Tollwut wird eine diagnostische Tötung des Tieres angeordnet.

Behördliche Maßnahmen in Österreich

Schreiben an alle Landesregierungen
Tollwut Überwachung 2013 - Information an die Jägerschaft

Weitere Informationen

Welt-Tollwuttag
AGES
WHO-Factsheet
WHO-Bulletin zu Tollwut
BMSGPK-Reiseinformationen: Innergemeinschaftliches Verbringen von Hunden, Katzen und Frettchen (Heimtierausweis)