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Infektiöse Hämatopoetische Nekrose (IHN)
Betrifft Fische.
Inhaltsverzeichnis
Die Infektiöse Hämatopoetische Nekrose (IHN) ist eine virusbedingte Krankheit verschiedener Salmonidenarten. Als empfängliche Arten gelten Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss), Atlantischer Lachs (Salmo salar) und folgende Pazifische Lachsarten: Ketalachs (Oncorhynchus keta), Silberlachs (O. kisutch), Japan-Lachs (O. masou), Rotlachs (O. nerka), Königslachs (O. tshawytscha), Biwa-Forelle (O. rhodurus).
Erreger: Virus - Novirhabdovirus
Der klinische Krankheitsverlauf betrifft alle Altersklassen, vor allem aber die Größenklasse < 100 g. Die Temperatur entscheidet über den Seuchenverlauf: Im kritischen Temperaturbereich (10 bis 15 °C) sind bei Fischen der empfindlichen Größenklasse Ausfälle mit bis zu 100 % zu beobachten. Stress induzierende Faktoren (z.B. Haltungsdichte, Transport, Sortieren) begünstigen den Seuchenausbruch.
Übertragung
Horizontale Übertragung von Fisch zu Fisch, über das Wasser, Urin und Faeces, Geräte (z.B. Kescher, Transportbehälter usw.) und Personal. Auch Prädatoren (z.B. Wasservögel) können zur Erregerverschleppung beitragen. Beim Zukauf von Eiern kann das Virus der Eioberfläche anhaftend eingeschleppt werden.
Das IHN-Virus persistiert in Fischen, die die Krankheit überstanden haben. Solchen symptomlosen Trägern kommt große Bedeutung bei der Erregerverbreitung zu.
IHN ist eine klassische Handelsseuche, die sowohl durch erregerbehaftete Fische als auch deren Samen, Eier und Gameten übertragen wird. Infizierte Besatz- bzw. Wildfische stellen als Carrier eine Bedrohung für Aquakulturbetriebe dar.
Symptome
Bei perakutem Verlauf können die Fische symptomlos verenden. Die auffälligsten klinischen Symptome sind Lethargie im Wechsel mit Hyperaktivität; Fressunlust; Dunkelverfärbung; Exophthalmus; Auftreibung der Leibeshöhle; Hämorrhagien in der Haut, an den Flossenansätzen und im Dottersack junger Brut; blasse Kiemen; Bildung von Pseudofaeces.
Die Erreger gelangen über die Kiemen oder den Magen-Darm-Trakt in den Fisch. Entsprechend einer endotheliotropen Virusinfektion fallen bei der Sektion petechiale Blutungen in den Kiemen und v.a. in der Muskulatur und dem viszeralen Fettgewebe auf. Weiters beobachtet man allgemeine Anämie, Ascites, Milzschwellung und Verfärbung und Schwellung der Niere, nahrungsfreien Magen-Darm-Trakt mit wässrig-fadenziehendem oder blutig-schleimigen Inhalt.
Verbreitung
Die IHN tritt weltweit auf und wird auch in Österreich sporadisch festgestellt.
Bekämpfung
Die Infektiöse Anämie der Salmoniden ist eine anzeigepflichtige Fischseuche. Fische, bei denen das Virus der IHN nachgewiesen wurde, werden getötet und unschädlich beseitigt. Speisefertige Fische ohne klinische Symptomatik dürfen unter bestimmten Voraussetzungen in Verkehr gebracht werden.
Jeder Verdacht ist der Amtstierärztin oder dem Amtstierarzt zu melden.
Weitere Informationen
Leitfaden zur Bekämpfung der Infektiösen Hämatopoetischen Nekrose