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White Spot Disease (WSD)

Betrifft Krebse.

White Spot Disease (WSD) ist eine hoch ansteckende Viruskrankheit, die Zehnfußkrebse (Decapoda) des Meer-, Süß‐ und Brackwassers betrifft.  Krebse aller Altersklassen können erkranken; hohe Ausfälle gibt es vor allem bei marinen Penaeus ‐ Arten (z.B. Riesengarnelen) in Aquakultur. Das Virus hat die Bezeichnung White spot syndrome virus (WSSV) und gehört zur Familie Nimaviridae. 

Charakteristika

Die Krebse sind zunehmend teilnahmslos und reduzieren die Futteraufnahme. Es kommt zu Ablösungen der Kutikula, rötlicher Verfärbung der Tiere und eventuell zur Ausbildung von weißen Punkten an den Beinen und am Rücken. Diese weißen Punkte, von denen die Krankheit den Namen hat, treten jedoch bei heimischen Krebsarten nicht auf. Die Krankheit führt in der Regel innerhalb von 2 bis 7 Tagen zum Verenden der erkrankten Tiere.

Die Einschleppung des Erregers erfolgt vertikal (im Ei) und horizontal durch infizierte scheinbar gesunde Krebse, kranke Krebse oder Verfütterung von bzw. Anköderung mit infizierten Krebsen.

Infizierte Krebse sind lebenslänglich Carrier! Das Wasser gilt als Vektor.

Sogenannte niedere Krebse (wie z.B. Hüpferlinge), Rädertiere und Muscheln können Viren beherbergen und so ein Virusreservoir bilden.

Eine medikamentöse Behandlung ist nicht möglich. Als vorbeugende Maßnahmen stehen zurzeit nur Expositionsprophylaxe ‐ unter Aquakulturbedingungen auch Dispositionsprophylaxe  zur Verfügung.

Seuchenverdacht

Bereits bei ersten Krankheitsanzeichen und Verlusten sollte der Betreuungstierarzt oder ein fachkundiger Tierarzt kontaktiert werden. Eine eindeutige Diagnose kann nur im Labor gestellt werden. Das Österreichische Referenzlabor für Krebskrankheiten ist an der Landesanstalt für veterinärmedizinische Untersuchungen Kärnten eingerichtet. Bis zur Befunderstattung müssen alle Krebse im betroffenen Bestand belassen und dürfen keine weiteren Krebse zugesetzt werden; Geräte sollten ausschließlich für die betroffenen Haltungseinheiten verwendet werden; keinesfalls dürfen Krebse weitergegeben werden. Wird der WSSV‐Nachweis vom Referenz Labor erbracht, so sind, gemäß Aquakultur-Seuchenverordnung, Bekämpfungsmaßnahmen mit amtstierärztlicher Hilfe zu treffen.

Viruspositive Krebse stellen ein ständiges Risiko als Infektionsquelle dar, auch wenn sie selbst nicht erkranken und daher keine Symptome zeigen. Durch Sorgfalt beim Besatz, Umsicht beim Ein‐ und Verkauf, sowie Aufklärung der Kunden kann die Weiterverbreitung dieser Krankheit, die eine tödliche Gefahr für unsere heimischen Krebsarten darstellt, verhindert werden.

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10.06.2024