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Anzeigepflicht bei Tierkrankheiten und -seuchen
A Tierseuchengesetz
Als anzeigepflichtige Tierseuchen sind im § 16 des Tierseuchengesetzes, RGBl. Nr. 177/1909, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 80/2013, gelistet:
- Wutkrankheit
- Maul- und Klauenseuche
- Milzbrand, Rauschbrand, Wild- und Rinderseuche
- Lungenseuche der Rinder
- Rinderpest
- Tuberkulose der Rinder
- TSE bei Tieren (einschließlich BSE bei Rindern sowie Scrapie bei Schafen und Ziegen)
- Brucellose der Schafe und Ziegen
- Pockenseuche der Schafe und Ziegen
- Blauzungenkrankheit (Bluetongue)
- Rifttalfieber
- Lumpy Skin Disease
- Pest der kleinen Wiederkäuer
- Klassische Schweinepest
- Afrikanische Schweinepest
- Ansteckende Schweinelähmung
- Brucellose der Schweine
- Vesikuläre Virusseuche der Schweine
- Aujeszky'sche Krankheit bei Hausschweinen
- Rotz
- Beschälseuche und Bläschenausschlag der Pferde
- Räude der Pferde, der Esel, der Maultiere, der Maulesel, der Schafe und der Ziegen
- Alle Formen der Pferdeenzephalomyelitis
- Infektiöse Anämie
- Pferdepest
- Stomatitis vesicularis
- Geflügelpest
- Newcastle Disease
- Geflügelcholera
- Psittakose
- VHS - Virale Hämorrhagische Septikämie
- IHN - Infektiöse Hämatopoetische Nekrose
- ISA - Infektiöse Anämie der Salmoniden
- Affenpocken
- Ebola
Gemäß § 17 TSG haben bei Verdacht einer anzeigepflichtigen Tierseuche
- zugezogene Tierärztinnen bzw. Tierärzte,
- die TierhalterInnen,
- die von TierhalterInnen mit der Obhut und Aufsicht über die Tiere betraute Person sowie
- jede Person, der zufolge ihres Berufes die Erkennung von Anzeichen des Verdachtes auf eine anzeigepflichtige Tierseuche zumutbar ist,
unverzüglich und auf dem kürzesten Wege die Anzeige bei örtlich zuständige BürgermeisterInnen oder bei der von BürgermeisterInnen mit der Entgegennahme der Anzeige betrauten Person, sofern dies nicht möglich ist, bei der nächsten Polizeidienststelle, zu erstatten. Tierärztinnen und Tierärzte haben überdies Anzeige bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde zu erstatten.
B Andere veterinärrechtliche Regelungen
Weiters sind derzeit folgende andere Tierkrankheiten bzw. -seuchen aufgrund veterinärrechtlicher Gesetze oder Verordnungen der Bezirksverwaltungsbehörde - nach Maßgabe der jeweiligen Regelung - anzuzeigen:
- Brucellose der Rinder (Abortus Bang, Bangseuche; gemäß Rindergesundheits-Überwachungs-Verordnung, BGBl. II Nr. 334/2013*)
- Enzootische Rinderleukose (gemäß Rindergesundheits-Überwachungs-Verordnung, BGBl. II Nr. 334/2013*)
- IBR/IPV (Infektiöse bovine Rhinotracheitis und Infektiöse Pustulöse Vulvovaginitis; gemäß Rindergesundheits-Überwachungs-Verordnung, BGBl. II Nr. 334/2013*)
- Bovinen Virusdiarrhöe und der Mucosal Disease (BVD) bei Rindern (gemäß BVD-Verordnung 2007, BGBl. II Nr. 178/2007 i.d.g.F.*)
- Paratuberkulose bei Wiederkäuern (gemäß Paratuberkulose-Verordnung, BGBl. II Nr. 48/2006*)
- Infektionen von Geflügel (gemäß Geflügelhygieneverordnung 2007, BGBl. II Nr. 100/2007* i.d.F. BGBl. II Nr. 219/2013) mit
- a) Salmonella gallinarum-pullorum
- b) Salmonella arizonae
- c) Salmonella typhimurium
- d) Salmonella Salmonella enteritidis
- e) Salmonella virchow
- f) Salmonella hadar
- g) Salmonella infantis
- h) Mycoplasma gallisepticum
- i) Mycoplasma meleagridis
- folgende Bienenkrankheiten (gemäß Bienenseuchengesetz, BGBl. Nr. 290/1988 i.d.F. BGBl. I Nr. 67/2005)
- Bösartige Faulbrut (Amerikanische Faulbrut)
- Befall mit dem Kleinen Bienenstockkäfer (Aethina tumida)
- Befall mit der Tropilaelaps-Milbe (Tropilaelaps spp.)
- Varroose
* Verordnungen nach dem Tiergesundheitsgesetz (TGG), BGBl. I Nr. 133/1999 i.d.F.
C Epidemiegesetz
Auf die Anzeigepflichten von Tierärztinnen/Tierärzte und Laboratorien nach §§ 3 Abs. 1 Z 9 und 26a des Epidemiegesetzes, BGBl. Nr. 186/150 i.d.F. BGBl. I Nr. 114/2006, wird hingewiesen.